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Welche Gefühle können mit Vergebung verbessert werden

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Stellen Sie sich vor: Sie verbringen ausgerechnet mit Ihrem Lieblingsfeind Tag und Nacht. Sie sind durch eine Handschelle mit ihm gnadenlos zusammengekettet. Tagsüber starrt sie seine Fratze an und sogar nachts im Bett liegen sie zusammen und erinnern sich “gedanklich gemeinsam” an alles, was fies und gemein war.

Nun die meisten von uns sind nicht wirklich mit jemanden zusammengekettet. Doch unsere Gefühle und Gedanken haben eine ähnliche Wirkung. Wir ketten uns mit unseren Gefühlen und Gedanken an vergangene Situationen. Viele tragen die gemeinen Kerle 24 Stunden in ihrem Herzen und in ihren Gedanken.

Was also tun, um diesen Kerl loszukriegen? Ganz einfach: Schockieren Sie ihn und vergeben Sie ihm. Werfen Sie die gnadenlosen Handschellen weg!

Was ist Vergebung? Zunächst einmal geht es um den Schuldanteil in einer bestimmten Situation oder in einer Beziehung. Durch einen inneren Entschluß oder auch durch das Aussprechen gegen einen anderen, sagt man: Ich rechne dir das nicht mehr an. – Eine Entscheidung, der ein Gefühlsprozess folgt.

Schuld ist wie Klebstoff. Eigene oder fremde Schuld verbindet uns mit anderen Menschen und vergangenen Erfahrungen, obwohl wir das vielleicht gar nicht wollen. Dieser Kleber zieht oft auch neue negative Dinge an. Vergebung ist wie eine Lösemittel. Durch Vergebung können auch die Gefühle, die uns blockieren, aufgelöst werden.

Vor allem die folgenden, vergangenheitsbezogenen Gefühle können durch Vergebung gut aufgelöst werden:

  • Entrüstung und Empörung
  • Ungeduld und Frustration
  • Bitterkeit und Ärger
  • Stress und Wut
  • Enttäuschung und Kummer

Aber auch Peinlichkeitsgefühle, Besorgnisgefühle und negatives, zwanghaftes Denken können durch Vergebung positiv beeinflusst werden.

Ziel der Vergebung ist es, entweder die eigenen Gefühle oder sogar die negative Situation zu verändern. Im Idealfall erfahren beide Seiten ein Stück Heilung von dem schuldhaften Verhalten. Doch dies muss nicht undingt der Fall sein.

Wir können den anderen nicht verändern, wir geben ihm lediglich eine Chance. Darüber hinaus können wir natürlich viele weitere Entscheidungen mit dem gesunden Menschenverstand treffen, was diese Beziehung anbelangt. Wichtig ist, dass Vergeben kein nettwirkender Manipulationsversuch, sondern ein wirkliches Loslassen ist. Vergebung ist nicht zu verwechseln mit passivem Hinnehmen, Untätigkeit, Erdulden oder gar Rechtfertigen, dass das Böse etwas Gutes war.

Vergebung hat also mit uns zu tun. Was der andere mit der Vergebung macht, ist eine andere Sache. Auch Gott hat diesen bewußten Entschluß uns Menschen gegenüber gefasst. Er will uns unsere Fehler und unsere Schuldanteile verzeihen. Wie wir darauf reagieren oder ob wir überhaupt darauf reagieren, ist unsere Entscheidung.

Wenn Sie also in Zukunft nachts wieder einmal aufwachen und überraschenderweise ihr Intimfeind neben ihnen liegt, dann sagen sie ihm doch einfach: “Habe ich dir nicht schon vergeben, also troll dich aus meinen Gedanken!”

Mein Übungsvorschlag für Sie heute: Vergeben Sie doch einmal zwei Menschen aus ihrer Umgebung und achten Sie darauf, was sich verändert. Vielleicht gehen Sie, um diese beiden Menschen zu ermitteln, von Ihren belastendesten Gefühlen aus. Mit welchen Gefühlen kommen oder kamen sie am wenigsten zurecht? Fragen Sie sich, wer der Auslöser dieser Gefühle ist. Vergeben Sie ihm, auch wenn Sie selbst der Auslöser sind.

Wie du die Tipps in deiner Situation umsetzen kannst? Melde dich, wenn du persönliche Beratung am Telefon möchtest

Günther Hess

Bild: Paul Georg Meister; © pixelio.de


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